Freitag, 20. März 2015

Neu im Gräflichen Park: Anna Blümel jetzt auch Diätköchin


Küchenchefin in unserem Restaurant "Pferdestall" und jetzt zusätzlich qualifiziert als Diätköchin: Anna Blümel hat einen herausragenden Werdegang. Zu ihrer Zusatzqualifikation hat sie uns nun ein Interview gegeben.


Anna Blümel mit der Diätköchin-Urkunde


Was heißt IHK-geprüfte Diätköchin genau? Warum hast du dich für diese Zertifizierung entschieden und keine andere?

Ein geprüfter Diätkoch darf/muss die bestimmten Diätformen/Kostformen kochen können wie z.B.  für  Diabetes, Bluthochdruck, Unverträglichkeiten, Adipositas,  natürlich immer in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Man spezialisiert sich aber auch auf bestimmte „Gruppen“  wie Schwangere, Kleinkinder, Schulkinder oder Senioren, um für sie  alters- und bedürfnisgerechte Speisepläne zu erstellen für eine ausgewogene, gesundheitsfördernde Ernährung. 
Ich fand den Diätkoch schon immer spannend, weil man dort mehr ins Detail gehen kann. Ich war mir schon lange sicher, dass man mit der richtigen Ernährung viel „heilen“ kann, bzw. dass man auf diese Art präventiv einiges für die Gesundheit des eigenen Körpers tun kann. Ich wollte noch besser über die gesundheitsfördernde Wirkung von den richtigen Lebensmitteln lernen, da ich selber kein großer Freund von diversen Pillen, Tabletten und Co. bin.

Welche Vorteile siehst du in der Zertifizierung?

Mir eröffnet sich so ein noch größeres Berufsfeld. Ich bin z.B.  für die Gemeinschaftsverpflegung ( beispielsweise in Seniorenheimen, Schulen, Krankenhäusern)  besser aufgestellt. Zudem könnte ich auch in beratender Form tätig werden. Privat hat mir der Diätkoch auch Vorteile gebracht :) Auch wenn das Hauptziel eines Diätkochs nicht nur das Kochen von Diäten im umgangssprachlichen Sinne ist (also das Abnehmen), sondern das Kochen bei bestimmten Krankheiten, habe ich durch das Anwenden meines neuen Wissens 6 kg abgenommen :) - ohne wirklich verzichten zu müssen.
 
Wie lange hat es gedauert und wie war der Kurs aufgebaut?

Ich habe ein Fernstudium an der Deutschen Hotel Akademie in Köln gemacht. Ein Jahr hat das Ganze gedauert. Pro Monat gab es ein Studienbrief, den wir bearbeiten mussten. Inhalte waren beispielsweise Ernährungslehre, medizinische Grundlagen (die Organe und ihre ernährungsbedingten Erkrankungen, wie funktioniert die Verdauung, wo werden welche Nährstoffe aufgenommen…), Diätformen und Ernährungspsychologie.  Zu den einzelnen Studienbriefen haben wir dann immer Aufgaben bzw. Fragen bekommen, die wir bis zu einer bestimmten Frist abgeben mussten. Zusätzlich zu den Studienbriefen gab es noch fünf praktische Seminare.  Bei diesen zwei- bis dreitägigen Praxisphasen wurden die Themen der Studienbriefe dann noch einmal mit unseren Referenten (wie Ökotrophologen, Diätköche und Diätassistentinnen) aufbereitet. 

Zum Abschluss gab es dann eine theoretische, eine mündliche und eine praktische Prüfung bei der IHK Köln. Die theoretische Prüfung fand an zwei Tagen statt, bestand aus vier Hauptthemen und war pro Tag vier Stunden lang. Die mündliche Prüfung dauerte mit der Vorbereitung ca. 30 Minuten, und die praktische Prüfung bestand aus einem schriftlichen Teil  - ein Menü für eine Referenzperson schreiben -  und einem praktischem Teil und dauerte insgesamt acht Stunden.

Was hast du an dem Lehrgang besonders spannend und/oder interessant empfunden?

Das Wunder des Körpers, wie viel im Körper passiert und funktioniert, ohne dass wir irgendwas davon merken. 
Und wie wenig wir eigentlich wissen, was gut für einen ist und was nicht; in wievielen Sachen wir heutzutage beeinflusst werden, die  ANGEBLICH gut bzw. schlecht sind. 
Und natürlich darf man nicht vergessen, dass ich viele neue und interessante Menschen kennen gelernt habe.
 
Hast du einen Tipp für Abnehmwillige oder ein Frühlingsrezept?

Mein Tipp ist, das Essen zu genießen und mehr selber zu kochen. Finger weg von den ganzen Convenience-Zeug. Das enthält zu viel Salz, versteckte Fette und auch Zucker. Und nicht so viel Fleisch und Wurst essen. Einfach mal etwas Zeit nehmen und z.B.  auf dem Markt die saisonale Lebensmittelvielfalt zu genießen und auch mal was neues auszuprobieren. So hat man auch gleich etwas Bewegung an der frischen Luft.
 
Was rätst du Köchen, die sich auch einen solche Zertifizierung vorstellen könnten?

Man darf es sich nicht zu leicht vorstellen! Und gerade bei einem Fernstudium und einem Vollzeitjob in der Gastronomie hat man ein Jahr lang nicht wirklich viel Freizeit. Aber für mich kann ich nur sagen, hat sich das eine Jahr auf jeden Fall gelohnt.

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