Dienstag, 2. August 2016

Vogelperspektive: Mein Hobby ist Drohne fliegen

Warum die schönsten Orte aus der Luft noch schöner sein können

Das „Gräflicher Park Grand Resort“ von oben: Die Luftaufnahmen haben eine ganz eigene Ästhetik und lassen erahnen, worauf die Vision des „Grand Resort“ basiert. (Foto: Manuel Bonn und seine Drohne)


Sicherlich werden mich einige Kollegen in diesem Beitrag erkennen. Für alle anderen Leser möchte ich hiermit die Gelegenheit nutzen und mich kurz bei Ihnen vorstellen: Mein Name ist Manuel Bonn und bin seit November 2011 im Customer Service der Abteilung ZD Informationstechnologie in der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, zu der auch der Gräfliche Park gehört, tätig.


Warum tauche ich nun im Gräflichen Blog auf?

Durch reinen Zufall haben die Kollegen aus der PR von meinem Hobby gehört und mich direkt verhaftet, darüber zu berichten. Jetzt freue ich mich, über ein aus meiner Sicht sehr interessantes, aber auch anspruchsvolles und zeitintensives Hobby zu präsentieren. Mein Hobby ist Drohne fliegen.
 

 
Ein bisschen gefährlich sieht das „Spielzeug“ fast schon aus. Es will aber nur Bilder machen… . (Foto: Alisa Venth)

Drohnen bzw. Multicopter (wie es korrekt heißt) sind mittlerweile ein beliebtes „Spielzeug“ für Groß und Klein

Es gibt die verschiedensten Varianten und Ausführungen: In Miniausführung, um im heimischen Wohnzimmer mal die Bilder von der Wand zu holen. Mit bzw. ohne Kamera, um auch mal einen Schnappschuss vom umliegenden Fluggebiet zu machen, oder auch in Varianten, mit denen man in der Lage ist, professionelle Videos und Bilder zu produzieren. Die professionelle Variante habe ich aufgegriffen und beschäftige mich nun schon relativ lange mit diesem Bereich. Meine Drohne ist an der Stelle schon kein Spielzeug mehr und verlangt natürlich auch gewisse Anforderungen an den Piloten.

 

Anforderungen an den Piloten

Man muss sich im Klaren sein, was man mit einem Einsatz einer Drohne für Voraussetzungen erfüllen muss. Hier gibt es zum einen den Part der Versicherung, die bei einem eventuellem Absturz einen Schaden entsprechend reguliert (der Abschluss einer solchen Versicherung ist Pflicht). Leider wird dieses zum Teil von Piloten unterschätzt, es sollte aber jedem bewusst sein, das so ein Absturz, auch wenn es nur eine Minidrohne ist, zum Teil einen großen Schaden anrichten kann, sei es an Personen oder an Material.

Zum anderen gibt es auch entsprechende rechtliche Auflagen, die ein Copter-Pilot einhalten muss: Wo darf ich fliegen? Was darf ich filmen und fotografieren? Aber dies es ein recht umfangreiches Thema, welches hier den Rahmen sprengen würde. Dafür werden entsprechende Lehrgänge angeboten, die ich an dieser Stelle nur jedem empfehlen kann, der in dieser Richtung tätig werden möchte. Wenn man sich hier entsprechend weiterbildet, den einen oder anderen Lehrgang besucht und sich mit der Thematik auseinandergesetzt hat, steht dem Fliegen eigentlich nichts mehr im Wege.

Gesagt, getan, Copter startklar gemacht und hoch damit

Wenn man einmal selber in der Lage ist, sein Umfeld aus der Vogelperspektive zu sehen, „haut“ einen das schon um. So einen schönen Anblick der Welt aus der Vogelperspektive bekommt man eigentlich nie, daher macht dieses Hobby gerade so viel Spaß.  Man wird staunen, wie schön eigentlich die Umgebung und das Umfeld sein kann. Der Gräfliche Park – an sich schon ein wunderschöner Ort – hat zum Beispiel aus der Luft nochmal einen ganz anderen Zauber, weil alles so friedlich und ruhig aussieht, fernab von dem ganzen Stress und Trubel, den man sonst auf „dem Boden der Tatsachen“ mitbekommt. 



Drohne in der Luft, Pilot glücklich. . (Foto: Alisa Venth)
 
Drohne in der Luft, Pilot glücklich. . (Foto: Alisa Venth)

 

Nachbearbeitung

Allerdings kommt meistens nach dem Spaß auch die Arbeit, sprich die Nachbearbeitung des Materials. Hier kommen schon relativ große Datenmengen zusammen, sei es in Form von Fotos oder Videos, die aussortiert, nachbearbeitet, gesichtet, geschnitten werden wollen, usw. Gut und gerne investiere ich hier nach einem Einsatz schon einmal drei bis vier Stunden, um perfekte Ergebnisse zu erzielen, manchmal auch mehr.

Hier wiederum wird natürlich auch entsprechendes Material zur Bearbeitung benötigt. Dies fängt an bei einer entsprechenden Software, um das Material zu bearbeiten, und hört auf bei einem entsprechenden PC, der in der Lage ist, hochaufgelöstes 4K-Material (4x höhere HD-Auflösung als FULL-HD) zu verarbeiten und zu bewältigen. Im Ganzen zählt immer das Ergebnis: Wenn man sich dann die Bilder und die entstandenen Videos nach der Fertigstellung anschaut, haben sich die Mühen gelohnt.

 
Die Brunnenarkaden mit dem dahinter liegenden Heckengarten (Foto: Manuel Bonn und seine Drohne)
 
Im Großen und Ganzen sind das die wesentlichsten Informationen kurz zusammengefasst. Ich hoffe, ich konnte hier einen kleinen Einblick über ein sehr interessantes Thema gewähren und habe bei dem ein oder anderen vielleicht sogar Interesse geweckt, auch mal ein bisschen in das Thema hinein zu schnuppern.

 von Manuel Bonn, IT-Abteilung, UGOS

 

 

Informationen für die Technik-Interessierten über mein Equipment:

Mein Quadrocopter, die DJI Inspire 1, besitzt eine 12,4 Mega-Pixel Kamera und filmt mit einer maximalen Ultra-HD-Auflösung (4096px mal 2160 px). Die Kamera ist entsprechend auf einem sogenannten Gimbal aufgehängt, der für ein verwackelungsfreies und stabiles Bild sorgt.

è  Ein Gimbal ist erst einmal eine kardanische Aufhängung / Lagerung – also eine Lagerung in zwei Ebenen mit rechtwinklig zueinander angeordneten Lagern. Diese spezielle Anordnung und ein ausgewogener Schwerpunkt ermöglicht dem Objekt in der Mitte eine dreidimensionale Bewegung. Bei einem entsprechend ausgerichteten Schwerpunkt würden Bewegungen der Umgebung automatisch ausgeglichen. Man nutzt dieses Prinzip z.B. auf Schiffen, um einen Kompass so zu lagern. Trotz Wellenbewegung bleibt der Kompass dadurch immer in Waage.

Dieses Prinzip nutzt man bei Drohnen, um so die Kamera aufzuhängen. Allerdings genügt das Prinzip Schwerpunkt nicht, um das Videobild der Kamera ordentlich zu stabilisieren. Die feinen Bewegungen und Ruckler der Drohne sind viel zu schnell und die Masse der Kamera wäre viel zu träge. Schwingungen und Bewegungen würden zwar gedämpft aber nicht eliminiert werden.

Daher hängt man einen Kamera-Gimbal nicht an drehbaren Lagern auf, sondern an Elektromotoren. Diese Brushless-Motoren (=bürstenlos) sind extrem schnell. Außerdem wird an der Kameraaufhängung ein Sensorpaket befestigt – eine so genannte IMU (Inertial measurement unit), die die Lage und Beschleunigung der Kamera im Raum in Echtzeit messen kann. (Gimbal-Systeme haben in der Regel eine eigene IMU – in einzelnen Fällen wird aber auch die bereits existierende IMU des Copters mit genutzt / mit angezapft. Der Copter selbst benötigt nämlich ebenfalls eine IMU, um seine eigene Lage auszugleichen und nicht umzukippen z.B. bei Wind).

Das Gewicht des Copters beträgt mit Akku ca. 3 kg. Die maximale Flugzeit beträgt ca.18 bis19 Minuten, mit einem alternativen Akku, der zusätzlich erworben werden kann, verlängert sich die Flugzeit auf 23 Minuten, hier steigt das Gewicht dann allerdings auf 3,4kg.

Gesteuert wird die Copter über eine Funkfernbedienung, die parallel auch ein Live-Bild des Copters auf einem Tablet darstellt. Das Tablet stellt mit einer entsprechenden App die visuelle Kommunikation mit dem Piloten sicher, hier wird das Livebild, Flugdaten wie Höhe, Entfernung, Geschwindigkeit etc. angezeigt. Über die App lassen sich auch die Einstellungen für die Kamera treffen, wie z.B. ISO-Empfindlichkeit, Belichtung, Aufnahmeart. Diese App ist sehr umfangreich in Ihren Funktionen und bietet dem Piloten vielseitige Möglichkeiten.

Zur Navigation wird GPS verwendet, der Standort des Copters wird immer im Livebild auf einen entsprechenden Kartenausschnitt dargestellt. Die maximale Flughöhe ist mit 4500m angegeben. Nach geltendem Recht der Luftfahrtverordnung darf hier allerdings eine maximale Flughöhe von 100m ohne besondere Genehmigung und Aufstiegserlaubnis nicht überschritten werden.

 
 

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